Chronik der Kerbegesellschaft
Der Gedanke, wieder eine Kerbegesellschaft zu gründen, spukte in Auringen, einem Vorort von Wiesbaden, seit vielen Jahren herum. Anlass für uns endlich etwas zu tun, war der Bunte Abend der Auringer Kerb 2001. Während der Begrüßungsrede wurden die anwesenden Kerbegesellschaften der Nachbarorte begrüßt, und es wurde zugleich mit Bedauern festgestellt, das Auringen keine Kerbegesellschaft hat. Die Auringer Jugend wurde aufgefordert sich an den anderen KGs ein Beispiel zu nehmen. Dieser Aufforderung sind wir gefolgt und ein halbes Dutzend junge Leute trafen sich im Herbst um über eine Gründung zu beraten.
Für uns war der Ansporn besonders groß, als wir hörten, dass die Kerb zu dem 750 Jahr-Jubiläum vielleicht die Letzte sein sollte. Eine Kerbegesellschaft zum Jubiläumsjahr wäre schon etwas Besonderes. Außerdem durfte die Auringer Kerb nicht einfach sterben und vielleicht könnte eine Kerbegesellschaft dies verhindern.
So kam es, dass sich ein paar junge Leute im Oktober 2001 zusammen getan haben und die Kerbegesellschaft Auringer Schnooge gegründet haben, die mittlerweile auf 55 aktive und 26 Fördermitglieder angewachsen ist. Unseren ersten Auftritt hatten wir am 11. April 2002 auf dem Ostermarkt, bei dem wir den Verkauf der Souvenirartikel für das 750 Jahr-Jubiläum übernommen haben und Spenden für unseren Verein sammelten. Die durchweg positive Resonanz bestärkte uns! Die Auringer Bevölkerung und die Ortsvereine stehen hinter dieser neu gegründeten Kerbegesellschaft. Am 22. April 2002 verabschiedeten wir unsere Satzung, was dem Wiesbadener Kurier sogar eine halbe Seite in der Tagespresse wert war. Das Gründungsfest am 18. August 2002 war unser erstes eigenes Fest, bei dem wir nachträglich unsere Gründung mit den Auringern und den Kerbegesellschaften der Umgebung feierten. Mit Äppler und Bier saßen wir bei Bratwürsten zusammen. Sogar Petrus gefiel es so gut, dass er den ganzen Tag die Sonne scheinen ließ.
Zwei Wochen später war es dann soweit: Der Höhepunkt des Jahres, unsere 1. Kerb vom 06. September bis 09. September 2002. Am Kerbefreitag fand wie gewohnt der Bunte Abend statt, an dem unser Kerbevadder Marcel seine Begrüßungsrede hielt. Auch die Kerbegesellschaft hat sich am Programm beteiligt, mit Sketchen, die zwischen den verschiedenen Programmpunkten gebracht wurden. Am Samstagabend begannen wir dann unsere Straußwirtschaftsrallye, das heißt, wir besuchten jeden Auringer Verein, der mit einer Straußwirtschaft vertreten war, um Ihnen den Kerbeschrei zu präsentieren.
Der Sonntag brachte uns dann mit dem historischen Festzug den Kerbehöhepunkt. Der in dieser Form einmalige Festzug, der 69 Zugnummern umfasste, und dessen Zugverlauf bisher einmalig war, begann um 14 Uhr. Thema des Festzuges war die wechselvolle Geschichte Auringens, von der ersten Nennung über den Dreiherrenstein, unserem Ortsdiener, der ersten Eisenbahn und der evangelischen Kirche bis zur Modernen, wo neben der Auringer Jugend mit Ihrem Grafitti-Wagen natürlich auch die Kerb präsentiert wurde, durch die Kerbemutter, die seit eh und je vom Geselligkeitsverein (GVA) gestellt wird und in unsere Obhut gegeben wurde, dem Kerbehammel, und uns Kerbeburschen und Kerbemädscher. Montags ließen wir beim Frühschoppen die Kerb ausklingen. Einige Tage später wurde dann traditionell die Kerbemutter zusammen mit dem GVA verbrannt.
Nachdem die umliegenden Kerben, auf denen wir natürlich auch Präsenz zeigten, vorbei waren, konnten wir auf eine sehr erfolgreiche Saison zurückblicken in der wir sogar Preise erhalten haben. Bei der JIA Familienrallye mit Fragen und Aufgaben rund um Auringen konnten wir den sechsten Platz belegen und beim Ortsvereinsschießen konnten wir unseren ersten Pokal mit nach Hause nehmen. Von unseren drei Gruppen, die teilgenommen hatten, hat eine den dritten Platz belegen können.
Auch 2003 war ein sehr erfolgreiches Jahr, wir begannen mit einer kleinen Disco, am 28. März, im Clubraum. Sie lies zwar von den Besucherzahlen ein wenig zu wünschen übrig, aber von der Stimmung her war sie kaum zu Toppen.
Das Sommernachtsfest am 12. Juli 2003 mit Mitternachtsrallye für die angemeldeten Vereine Außer- und Innerorts brachte nicht nur die erhofften Besucherzahlen und die dazugehörige Stimmung, sondern war so erfolgreich das wir dieses Fest in Zukunft jährlich veranstalten.
In der Zeit vom 12. September bis 15. September 2003 war es dann wieder soweit, wir hatten unsere 2. Kerb. Dieses Jahr gab es einige Erneuerungen, wir wurden vom Ortsvereinsring (OVR) als Organisatoren stärker mit eingebunden. Das Programm des Freitagabends lag komplett in unserer Hand. Wir machten ein in mancher Augen fast riskantes Experiment. Nach dem Programm des Bunten Abends gab es statt traditioneller Band-Musik eine Disco, die trotzdem die Älteren nicht abschreckte und sie noch verweilen lies. Auch eine Straußwirtschaft konnten wir anbieten, wofür wir uns, an dieser Stelle, bei allen die uns dabei unterstützten, bedanken wollen. Der Festzug am Sonntag war natürlich kleiner als der des Vorjahres, aber trotzdem sehenswert. Montags gab es selbstverständlich wieder den Frühschoppen beim GVA. An dieser Kerb war zu erkennen, dass es mit der Auringer Kerb noch lange nicht vorbei ist und sie auch in Zukunft weiter bestehen wird. Der gesamte Ort zeigte wie sehr er an seiner Kerb hängt.
Wie waren diese zwei Jahre zu Toppen? Gute Frage, wir hatten ja noch das Jahr 2004 um diese Frage zu lösen und das taten wir mit Erfolg. Wir veranstalteten am 17. Januar 2004 eine vereinsinterne Feier, als Dankeschön für die Mitglieder die in den letzten zwei Jahren diesen Verein aufgebaut und ihm einen Namen gegeben haben.
Dann machten wir erneut den Versuch eine Disco zu veranstalten und riefen im März unsere After Faschings Party mit Erfolg ins Leben. Diesmal hatten wir mit rund 160 Gästen unsere Hoffnungen übertroffen und die Halle tatsächlich gefüllt.
Jetzt kommen wir mal zu unserer Kerb 2004. Auch in diesem Jahr lag das Programm für den Kerbefreitag in unserer Hand und wie die Anwesenden sehen konnten mit viel Erfolg und Überraschungen. In diesem Jahr spielten die 5 Auringer Buben, es tanzte unsere Jazztanzgruppe und wir heizten den Zuschauern mit unserer Playbackshow ein. Um Mitternacht kam dann endlich die lang ersehnte Überraschung, unsere Mitternachts-Stripshow.
Samstags und Sonntags konnten die Großen sowie die Kleinen Ihren Hunger und Durst an den Straußwirtschaften löschen und auch wir löschten unseren Durst bei unserer abendlichen Straußwirtschaftsrallye.
Wer es Sonntags morgens erst geschafft hatte ins Bett zu kommen und sich auf seinen Schlaf gefreut hatte, den mussten wir leider enttäuschen. Denn pünktlich am Sonntagmorgen um 6 Uhr begannen wir mit unserem traditionellen Weckruf.